Blind, aber mit links
In diesem wöchentlich stattfindenden Kurs wurden wir auf digitalem Wege mit Aufgaben versorgt, die es individuell zu bearbeiten galt. Oftmals waren wir überrascht über die ungewöhnlichen Aufgabenstellungen. Beispielsweise lasen wir die Aufforderung, mit links beziehungsweise mit der schwachen Hand zu zeichnen oder uns im ‚Blindzeichnen‘ zu versuchen. Die ersten Ergebnisse waren interessant und die Portraits sahen anfangs nicht wirklich nach Portraits aus. Wo das Auge sein sollte, hing plötzlich die Nase oder ein Ohr. Jedoch bemerkten wir schnell Entwicklungen in den Zeichnungen und lernten, unsere Ergebnisse neu zu betrachten. Zunächst wurden in den ersten Stunden Portraits in einem vorgegebenem Zeitrahmen gezeichnet – vorwiegend mit dem Bleistift. Später dann kamen die Aquarellfarben dazu und wir näherten uns dem Thema ‚Stillleben‘ an. In den individuellen Feedbackgesprächen erklärte die Dozentin Christiane Köhne ihren Ansatz und den Hintergrund der jeweiligen Übungen. Am Ende des Semesters bleiben uns vor allem die spannenden, ungewöhnlichen und für uns alle neuen Methoden, die Aufgabenstellungen, sowie das Ermutigen zum Experimentieren und das Zeichnen mit der schwachen Hand in Erinnerung.
„Natürlich war der persönliche Kontakt dieses Semester anders, sprich eindimensionaler als sonst. Es war aber schön zu erleben wie durch Offenheit und den Willen und die Leidenschaft für kreatives Schaffen seitens aller aus dieser undenkbaren Situation schlussendlich ganz viel herausgeholt wurde und passiert ist.“
(Christiane Köhne)