Raum & Form

Das Denken in räumlichen Modellen und Situationen ist ein elementarer Bestandteil im gestalterischen Entwurfsprozess. Einerseits behandelt der Kurs das Übersetzen einer zeichnerischen Idee in den dreidimensionalen Raum, andererseits die Formfindung durch das plastische Arbeiten selbst. Leitfragen sind deshalb: Wie entsteht ein Raum? Wie wirkt ein räumliches Gebilde auf uns? Welche Rolle spielen Parameter wie Proportion oder Maßstab? Wie beeinflussen Materialien die Form und den Gestaltungsprozess? Und wie kann man Raum auch in der zweidimensionalen Fläche entstehen lassen? Neugierde und Offenheit für ungewohnte Herangehensweisen werden in diesem Kurs explizit gefördert. Dadurch werden den Studierenden neue Wahrnehmungsräume eröffnet. 

Das Wechselspiel der Dimensionen

Durch präzise ausformulierte Aufgabenstellungen der Dozentin Natascha Brändli konnten wir uns ganz auf den Prozess und das bearbeitete Material konzentrieren. Wir fertigten Masken und unter dem Titel ‚Buchstabenobjekt – eine Abwicklung‘ ein dreidimensionales Objekt aus einem (!) Stück Papier oder Pappe. Unser Ausgangsmaterial waren darüber hinaus alltägliche Materialien unserer Umgebung aus denen wir im Laufe des Semesters hunderte, miniaturisierte Stühle entwarfen. Räumliches Erfassen und das Wechselspiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität waren dabei wichtige Elemente im Arbeitsprozess. Die Aufforderung, uns stets auf neue Herangehensweisen einzulassen, führte dazu, dass wir uns immer wieder mit dem persönlichen Herangehensweise an die Aufgabenstellung auseinandersetzten. Ein späterer Vergleich der Prozessergebnisse hielt deshalb häufig Überraschungen bereit. Der Fokus des Kurses lag auf dem richtigen Hinsehen, nicht auf dem gewünschten Endresultat. Ein Ziel des Kurses war die verfeinerte Wahrnehmung unserer räumlichen Umgebung durch Geduld, Aufmerksamkeit und das Abwenden von Kategorien wie gut und schlecht, richtig und falsch.

“ ‚face to face‘ – das war der Titel einer im Unterricht gestellten Aufgabe. Weit davon entfernt die Realität. Das ‚online‘ hat mein Zutrauen in die Eigenmotivation der (interessierten) Studierenden wachsen lassen, schließlich sind alle Seiten dazu aufgefordert, vermehrt ‚auf Augenhöhe‘ und miteinander zu arbeiten. Am Ende und in Zukunft also doch ‚face to face‘???“
(Natascha Brändli)

Nächster Kurs:

Farbe & Form

Wie lassen sich Adjektive wie exotisch, intelligent, traumhaft oder geschmeidig in Formen oder Farben verwandeln? Dies nur eine der Auseinandersetzungswege mit dem Thema 'Farbe und Form' in diesem Kurs. Die Farbe ist ein grundlegendes Element der Gestaltung. Sie beeinflusst die Form, und umgekehrt beeinflusst die Form die Farbe. In diesem malerisch-praktischen Kurs wird das Verhältnis anhand von Aspekten der Farblehre, dem Einsatz bestimmter Maltechniken und Übungen zur Komposition erprobt.