Hart-PVC

Bei PVC, oder Polyvinylchlorid, unterscheidet man zwischen Hart- und Weich-PVC. Der Unterschied liegt darin, dass bei Weich-PVC Weichmacher zugesetzt sind, die das Material biegsamer und elastischer machen. Hier möchte ich mich aber auf das Hart-PVC konzentrieren. Daraus bestehen beispielsweise einige Rohre und Fensterprofile oder auch einige Schallplatten.

1 – Recherche

Interessant bei der Recherche war, dass Polyvinylchlorid normalerweise farblos ist- das war mir nicht bewusst. So habe ich auch nach farblosen Schallplatten recherchiert und tatsächlich gibt es diese.
Ansonsten findet man sehr viele Informationen, da dieses inzwischen veraltete Medium in der Entsorgung eine große Rolle spielt und sich gleichzeitig jedoch Menschen erneut an Schallplatten erfreuen und diese immer noch hergestellt werden.
Die wichtigsten Informationen sind im Materialkatalog zusammengetragen und zusätzlich auf dem Moodboard visuell festgehalten worden.

Materialkatalog
Moodboard

2 – Materialstudie

Mein Materialbeispiel ist die Schallplatte, da sie sich zur Weiterverarbeitung eignet und heutzutage oft weggeschmissen wird, da der Trend zu anderen Medien zum Musikhören geht.
Um die Schallplatte zu untersuchen probiere ich sie mit Hitze und Krafteinwirkung zu bearbeiten.

Bearbeitung durch Hitze:

Bearbeitung durch Krafteinwirkung:

3 – Experimentelles Werkstück

Als Werkstück habe ich eine Skulptur aus Schallplatten gebaut, bei der das Material und seine Eigenschaften im Mittelpunkt stehen.

Filmische Darstellung der Skulptur

Fazit

Hart-Polyvinylchlorid eignet sich sehr gut zum Gestalten von Skulpturen. Das Bearbeiten der Schallplatten ist einfach und je nach Methode kann man den Prozess dabei besser oder schlechter kontrollieren. Bei der Arbeit mit Hitze können sehr unterschiedliche Strukturen entstehen wohingegen man mit einer Zange sehr gezielt vorgehen kann. Auch wenn Plastik und Kunststoffe heutzutage mehr und mehr abgelehnt werden kann ich doch nachvollziehen warum diese Materialgruppe so fasziniert. Oberflächen sind variabel anpassbar, generell erleichtert das geringe Gewicht den Arbeitsprozess und doch ist eine gewisse Stabilität vorhanden. Nichtsdestotrotz sind die Recyclingmöglichkeiten begrenzt, da das Material poröser wird je öfter man es erhitzt. Hier spricht man so vom Downcycling. Dieser Materialaspekt ist mir vor allem bei der Bearbeitung durch Krafteinwirkung deutlich geworden. Stellen der Schallplatten, die bereits einmal erhitzte wurden splitterten sehr schnell im Gegensatz zu unbearbeiteten Platten. Downcycling entspricht leider nicht dem Nachhaltigkeitsgedanken.
In Anbetracht dessen sind Ideen des Upcyclings und der Weiterverarbeitung umso wichtiger und auch wenn es nicht sinngemäß wäre aus Millionen von Schallplatten Skulpturen zu machen so denke ich doch, dass man die Erkenntnisse, die ich in diesem Projekt dokumentiert habe nutzen kann um den Materialeigenschaften entsprechend Neues herzustellen.