Spitzenstoff

Für das Projekt „Material Lab“ habe ich mir überlegt, dass ich gerne mit etwas Textilem arbeiten würde. Nach einigen Überlegungen habe ich mich für Spitzenstoff entschieden, da mich die Feingliedrigkeit und Wirkung der Spitze interessiert und ich selbst einige alte Stoffe und Gardinen von Flohmärkten und Omas Dachboden besitze. Da Spitze bereits seit dem 15. Jahrhundert Kleidung in unterschiedlicher Form ziert, kann man besonders in der Modegeschichte viel über das Material herausfinden, aber auch handwerklich damit arbeiten.

1 – Recherche

Spitzenstoffe gibt es in vielfacher Ausführung. Man unterscheidet verschiedene Arten, die alle auch auf unterschiedliche Weisen hergestellt werden. Während die Herstellung von Spitze früher als aufwändiges Handwerk galt und das Tragen von Spitze somit nur dem Adel gegönnt war, wird sie heutzutage fast ausschließlich maschinell hergestellt und ist besonders bei Damenmode häufig zu finden.

Material – Katalog
Moodboard

2 – Materialstudie

Zunächst habe ich die Formbarkeit des Materials untersucht. Dazu experimentierte ich mit einer Lösung aus Holzleim und Wasser, welche den Spitzenstoff deutlich fester, aber immer noch formbar machte.

Als Nächstes versuchte ich, das löchrige, durchbrochene Muster der Spitze zu nutzen, um dieses auf Papier zu drucken.

Hierbei fiel auf, dass ein präziser Druck nur schwer möglich war, da sich die filigranen Zwischenräume sofort mit der Acrylfarbe vollsogen. Ich versuchte es weiter mit einem kleinen Schwämmchen statt einem Pinsel, was zwar besser funktionierte, allerdings immer noch kein völlig präzises Muster abbildete.

Um den grafischen Aspekt des Stoffes besser nachvollziehen zu können, habe ich mich außerdem noch zeichnerisch mit der Spitze auseinandergesetzt.

Weil mich die Idee, das Material in einen festeren Zustand zu bringen, weiter beschäftigt hatte, wollte ich dies weiterhin bei meinem Werkstück vertiefen und ausprobieren.

Ich habe überlegt, dass ich aus den Spitzenstoffen Gefäße bzw. Schalen formen möchte, um diese als Dekoelement – aber in festerem Zustand –  nutzen zu können.

3 – Experimentelles Werkstück

Fazit

Das Material Lab hat gezeigt, dass Spitzenstoff vielfältig einsetzbar ist und man auch auf ungewöhnliche Art und Weise mit dem Material arbeiten kann. Trotz der Feingliedrigkeit des Materials lässt sich Spitze in einen festeren und formbaren Zustand versetzen und kann somit auch Verwendung in anderen dekorativen Bereichen außer in der Mode finden. Zudem bietet besonders das durchbrochene Muster der Stoffe die Möglichkeit, sich grafisch oder beispielsweise auch zeichnerisch mit dem Material auseinanderzusetzen und so die Struktur des Stoffes nachzuempfinden.