Geschöpftes Papier

Zeitungen, College-Blöcke, Klopapier, Taschentücher… Unzählige alltägliche Produkte, auf die wir täglich angewiesen sind, bestehen aus Papier und somit füllt sich auch Tag für Tag der Papierkorb. Was kann ich also mit den Papierresten machen, außer sie in die Mülltonne zu knallen? Die Antwort ist ganz einfach: Neues Papier schöpfen. Aus alt mach‘ neu. Recyclen. Ganz einfach. Doch wie verhält sich das selbst geschöpfte Papier und für welche Zwecke kann es eingesetzt werden?

1 – Recherche

Zunächst wollte ich erstmal verstehen, wie Schreibpapier in der Industrie hergestellt wird und welche Materialeigenschaften das Papier hat, welches ich täglich benutze. Dafür habe ich zusätzlich meine Ideen und Forschungsergebnisse auf einem Moodboard festgehalten.

Material – Katalog
Moodboard

2 – Materialstudie

Nach der Theorie konnte ich es kaum erwarten mein eigenes Papier zu schöpfen. Dazu habe ich mir zunächst aus einem alten Keilrahmen und einem Stück Fliegennetz meinen eigenen Schöpfrahmen gebaut. Mein erstes eigenes Papier bestand nur aus Zeitungspapier. Da ich die Pulpe, die aus pürierter Zeitung und Wasser besteht, jedoch kaum mit Wasser verdünnte, entstand ein sehr dickes, raues und brüchiges Papier, welches sich zum schreiben weniger eignete. Mein endgültiges Papier besteht größtenteils aus alten College-Block Aufschrieben sowie Zeitungs- und Klopapier. Das entstandene recycelte Papier ist dünn, weiß und kaum uneben. Nach Glättung mit einem Holzstück kann man wunderbar darauf schreiben und malen.

3 – Experimentelles Werkstück

Mein endgültiges Papier eignet sich im feuchten Zustand auch zum Modellieren sehr gut. So konnte ich feuchte Papierstreifen um ein Windlicht herumlegen, diese föhnen und erhielt eine sehr stabile Schale. Auch eine Handyhülle konnte ich herstellen. Papier eignet sich dafür jedoch eher weniger, wie ich nach einem Tag feststellen musste: Die Hülle riss ein und fiel schließlich ab.

Fazit

Das geschöpfte Papier erfüllt viele verschiedene Zwecke: Man kann es als Notizzettel benutzen, darauf malen, damit bauen oder modellieren. Vieles ist damit möglich und gleichzeitig recycelt man und tut der Umwelt etwas Gutes. Der Arbeitsprozess für das eigene geschöpfte Papier ist sehr einfach. Man braucht nicht viele Materialien und muss einfach ein bisschen ausprobieren. Zeit sollte man jedoch mitbringen. Jenachdem welche Art von Papier (dünn, dick, glatt, rau etc.) man herstellen möchte muss einem bewusst sein, wie fein man püriert und wie viel Pulpe in das Wasserbecken gemischt werden soll. Spannender als das Basispapier ist selbstgeschöpftes Papier aufjedenfall.