Watte

Wenn man an Watte denkt, denkt man sofort an ein extrem weiches, luftiges Material. Mein Ziel war es zu probieren, wie ich die Oberflächenstruktur verändern kann.

1 – Recherche

Bei meiner Recherche hab ich herausgefunden, dass Watte ein Vließstoff ist was bedeutet, dass es ein Stoff aus einzelnen Fasern ist, die durch eine natürliche Haftung zusammenhalten. Watte besteht normalerweise aus Baumwollfasern, kann aber auch in Teilen Viskosefasern enthalten. Das bedeutet allerdings, dass es sehr schädlich für die Umwelt ist.

2 – Materialstudie

Als erstes wollte ich herausfinden, wie Watte auf Wasser reagiert. Dazu habe ich einen Wattebausch erst in seichtes Wasser und später in einem Glas komplett unter Wasser getaucht. Wie erwartet, saugt sich das Material komplett mit dem Wasser voll, überrascht war ich jedoch davon, dass es unterwasser sofort zu Boden sinkt.

Als Nächstes wollte ich versuchen, die Watte zu färben. Buntstift, Wachsstift, Marker und Wasserfarbe funktionieren alle erstaunlich gut. Auch das gesamte Einfärben des Wattebausch erzielte gute Ergebnisse, wobei die Farbe durch das Trocknen etwas an Leuchtkraft verliert und beim Anfassen ein wenig staubt.

Zuletzt wollte ich probieren, der Watte durch Filzen etwas Festigkeit zu geben. Eigentlich wird zum Filzen Wolle verwendet, weshalb ich mir nicht sicher war, ob ich Erfolg haben würde. Das Filzen mit der Nadel hat nicht funktioniert, dafür waren die Fasern zu lose, das Filzen mit Wasser und Seife hat allerdings erstaunlich gute Ergebnisse hervorgebracht.

3 – Gestalterische Arbeit

Meine Idee war es letztendlich, Komfortpuppen zu gestalten. Eine Tradition in meiner Großmutter war es, jedem ihrer Enkel eine selbstgemachte Figur zu schenken, der man am Abend seine Probleme zuflüstert und sie anschließend unter sein Kissen legt. Die gefilzte Watte hat mich sehr an diese Figuren erinnert und dass das Material so weich ist, fand ich nur noch passender („Jemanden in Watte packen“, dt. Sprichwort). Ich habe zuerst drei relativ simple Designs erarbeitet, dann die einzelnen Komponente gefilzt und schließlich mit Hilfe von Draht und einem kleinen bisschen Kleber alles kombiniert. Die Figuren müssen mit Vorsicht behandelt werden, stehen aber von selbst!

Fazit

Alles in allem ist Watte ein sehr interessantes Material, es hat viel Spaß gemacht, damit zu arbeiten und ich war von der Wandelbarkeit überrascht. Vor allem die Kontraste haben mich erstaunt, wie zum Beispiel dass Watte sehr leicht auseinanderziehbar ist, wenn sie sich jedoch mit Wasser vollsogt und man den Bausch ausdrückt ist es extrem schwer, die Fasern voneinander zu trennen. Oder auch nach dem Filzen war es fast unmöglich mit dem Draht die Oberfläche zu durchdringen, obwohl diese sich beim Berühren immer noch sehr weich angefühlt hat. Es war auch sehr interessant, in der Dreidimensionalität zu arbeiten, da ich mich eigentlich mit Stift und Papier am Wohlsten fühle.