Beton

Ob Straßen, Gebäude, Küchen, Tische oder reine Deco-Artikel, er begegnet uns täglich. Beton ist eine heterogenen Mischung aus Zement, Zuschlagstoffen (Sand, Schotter oder Ziegelsplittern) und Wasser. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften kann er den verschiedenen Anforderungen, was Optik, Statik und Physik der Bauindustrie betrifft, standhalten. Einmal weckt der Beton unsere Aufmerksamkeit und ein andermal passt er sich schlicht an seine Umgebung an und entgeht fast gänzlich unseren Augen. Dabei ist er garnicht mehr wegzudenken.

1 – Recherche

Bei meiner Recherche habe ich einen besonderen Augenmerk auf die ästhetische Komponente geworfen. Beton kann in fast jede denkbare Form gegossen werden und mutet dementsprechend immer anders.

Materialkatalog

Moodboard

Farbe

Im reinen Zustand wäre Beton eigentlich braun. Die Verunreinigung durch Magnesium sorgt jedoch für die typisch graue Färbung. Je höher der Eisenanteil, desto dunkler das Grau. Es können auch bunte Naturfarben aus Eisenoxid beigemischt werden, um eine andere Farbe zu erreichen.

Künstlerin

Anne-Kathrin Kühner: Projekt Betontextil (Masterarbeit)

Betreuung: Prof. Christiane Sauer, Kooperationspartner: Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI), G.tecz Engineering GmbH

  • Textiler Schlauch mit Zement als Füllmaterial
  • Kann im trockenen Zustand geformt werden
  • Erhärtet nach der Zugabe von Wasser
  • Kombination beider Materialien: 

Fester Beton ist massiv und hat eine hohe Druckfestigkeit. Textilien sind weich, beweglich und verformbar.

https://www.dxm-berlin.de/2019/03/10/betontextil/ (16.06.2020)

2 – Materialstudie

Zum Vergleich werden zwei verschiedene Varianten, Bastel- und Knetbeton, gegenübergestellt. Beide kann man im Baumarkt, einem Bastelladen oder dem Internet erwerben.

Erster Versuch Gießen

  • Mischverhältnis 1:5
  • Erhärtet nach ca. 2 Std.
  • Trockenzeit ca. 24 Std

Zweiter Versuch Kneten

  • Mischverhältnis 1:5
  • Erhärtet nach ca. 2 Std.
  • Trockenzeit ca. 24 Std

Gießen

Mischverhältnis von Wasser und Beton

Kneten

3 – Experimentelles Werkstück

Der Grundgedanke war, den modernen Baustoff Beton mit etwas altem zu kombinieren. Da ich bisher nur mit feinkörnigem Beton gearbeitet hatte, kam mir die Idee hierfür etwas gröbere Zusätze zu verwenden. Darum hab ich eine alte Tasse in kleine Scherben zertrümmert und sie wieder in einer neuen Anordnung zusammengesetzt. Die Keramikteile sind vorsichtig einzeln in den Beton gedrückt. Ein neues Gefäß ist entstanden. 

Da es sich bei der Tasse um ein Erbstück handelt, assoziiere ich damit auch den Prozess des Erwachsenwerdens oder Wachstums, bei dem wir Menschen von nahestehenden Personen etwas lernen oder mit auf unseren Weg bekommen und das Gelernte in einen neuen Kontext einordnen.

Durchführung

Schale

Fazit

Beton ist vielseitig einsetzbar und ein Baustoff der Zukunft. Er kann in jegliche erdenkbare Form gegossen werden. Seine Erscheinung entsteht durch ein Zusammenspiel vieler verschiedener Nuancen an Grautönen. Die Schmucklosigkeit des Materials sorgt für eine schlichte Eleganz, kann aber auch mithilfe gröberer Bearbeitung, zum Beispiel dem Spachtel, einem natürlichen Stein ähneln. Die richtige Menge an Wasser ist maßgebend für die Qualität des Produktes. Je weniger Wasser beigemischt wird, desto dunkler, härter und stabiler ist der Beton. Für den Künstlerbedarf stellt Knetbeton eine gute Möglichkeit dar, von Hand gefertigte Einzelstücke zu formen. Da dieser allerdings schnell verarbeitet werden muss, ist von größeren Projekten abzuraten.