Üblich ist es , an Ostern die Eierschale von Hühnereiern bunt zu bemalen und zu gestalten. Doch die zunächst sehr zerbrechlich scheinende Schale ist wesentlich vielseitiger einsetzbar. Hauptsächlich habe ich mich für das eher außergewöhnliche Material entschieden, weil ich selber direkten Zugang zu Hühnern habe, mich aber vor dem Projekt noch nie genauer mit der Eierschale beschäftigt habe.
1 – Recherche
Bevor ich mich im Internet über das Material informiert habe, bin ich in unseren Garten gelaufen um nicht nur unsere Hühner aus nächste Nähe zu betrachten, sondern mich auch mit dem Hühnerei, seinem Geruch und dessen Haptik zu beschäftigen. Ich habe mir auch angeschaut welche Farben die Eierschalen haben, denn jedes Huhn legt unterschiedlich farbige Eier.
Bei meiner Internetrecherche bin ich auf verschiedene Eier von unterschiedlichen Lebewesen gestoßen. Diese waren alle unterschiedlich groß und unterschiedlich in der Farbgebung. Für das Hühnerei habe ich mich einerseits entschieden, weil ich den direkten Zugang und die Nähe zu Hühnern habe und andererseits weil sie von allen Eiern am zugänglichsten für uns Menschen sind. So wollte ich mehr über ein alltägliches Produkt herausfinden und mit ihm arbeiten. Bei meiner Recherche ist mir sehr schnell das Pigment Eierschalenweiss aufgefallen, welches großes Interesse in mir weckte, denn ich habe mich direkt gefragt, ob ich selber die Mittel habe um aus einer Eierschale dieses Pulver herzustellen
2 – Materialstudie
Zunächst habe ich nur mit der Eierschalen in verschiedenen Formen und Größen gearbeitet. So habe ich erstmal die natürlichen Bruchstellen der Schale genauer betrachtet und überlegt, wie ich mit diesen weiterarbeiten kann. Außerdem habe ich die Eierschale versucht so fein wie möglich mahlen, sodass man das Pigment „Eierschalenweiss“ erhält.
Anschließend habe ich die verschiedenen Formen der Eierschale weiterverarbeitet. Zufällig entdeckte ich, dass das Eierschalenweiss, nachdem ich es vom schwarzen Fotokarton runtergeschüttet hatte, eine pulvrige Spur hinterlässt.
Zusätzlich habe ich das Pulver mit Eigelb gebunden, welches die gleiche Wirkung hat wie Eitempera, sodass eine dickflüssige Masse entstanden ist. Ich hatte die Idee meine Masse in eine Form zu geben, welche ich zuvor mit Vaseline präpariert hatte und diese dann trocknen zu lassen.
Eigelb Eierschalenweiss und Eigelb Masse aus Eigelb und Eierschalenweiss
Parallel dazu habe ich die Oberfläche einer ganzen Eierschalen mit einem Dremel bearbeitet. Mit dem Dremel gelang es mir die Eierschale von außen abzuschleifen und so einige Muster und Skizzen in die Eierschale einzuarbeiten.
3 – Gestalterische Arbeit
Meine Idee der Gestalterischen Arbeit stellt eine Serie, bestehend aus drei verschiedenen Varianten der Eierschalenver- und bearbeitung dar. So zeigt meine Gestalterische Arbeit die Vielfalt der Eierschale. Die Serie trägt den Titel „Gesichter“ , denn zunächst einmal fällt auf, dass auf allen drei Arbeiten der Serie Gesichter zu sehen sind. Doch vor allem zeigt die Serie die verschiedenen „Gesichter“ und Vasetten der Eierschale. Ich habe in meiner Serie die Eierschale sehr unterschiedlich aufgefasst und bearbeitet. Ich habe außerdem bewusst bei meinem Mosaik mit beiden Seiten der Eierschale gearbeitet, sodass auch die Wölbung der Eierschale in Szene gesetzt wird.
Meine Serie setzt sich zusammen aus der Oberflächenbearbeitung, der Arbeit mit Eierschalenfragmenten und der Arbeit mit dem Pigment Eierschalenweiss, welche ich als Pulverisierung bezeichne.
Oberflächenbearbeitung Eierschalenfragmente Pulverisierung
Fazit
Die Arbeit mit der Eierschale hat gezeigt, dass man wesentlich mehr Möglichkeiten hat das eigentliche Abfallprodukt weiter zu verarbeiten. Zudem ist mir aufgefallen, dass die Eierschale stabiler ist, als man zunächst denkt oder wie sie auf den ersten Blick wirkt. Mit dem Dremel die Oberfläche zu bearbeiten ohne, dass diese reißt, war sehr viel einfacher als gedacht. Zwar sollte man bei der Arbeit mit Eierschalen sowohl geduldig, als auch sehr konzentriert sein, aber durch die Arbeit mit der Eierschale entdeckt man ihre Vielfalt und wie viele unterschiedliche Möglichkeiten es gibt aus der Schale etwas ästhetisches zu kreieren, was gleichzeitig zu hundert Prozent aus einem ökologischen Produkt besteht.