Elastisch bis steinhart, solide oder mit Einschlüssen, transparent oder farbig. Epoxidharz besteht aus zwei flüssigen Komponenten, die vermischt, zu einem festen Werkstück aushärten. Es lassen sich gewünschte Materialeigenschaften anpassen und die Werkstücke vielseitig weiterverarbeiten. In meinen Experimenten habe ich einige Möglichkeiten untersucht und versucht für meine Gestalterische Arbeit eine geeignete Handhabung des Materials zu erlernen.
1 – Recherche
Flüssiges Epoxidharz und Härter kann in Baumärkten oder Fachgeschäften gekauft werden. Es handelt sich um einen Gusskunststoff, der in ausgehärtetem Zustand geschnitten, gefräst, chemisch und Mechanisch verbunden und auf viele weitere Arten verarbeitet werden kann. Aufgrund der einfachen Handhabung ist es ein beliebtes Material im Modellbau sowie bei der Herstellung von Schmuck, Möbeln und Deko-Objekten.
Materialkatalog
Moodboard
2 – Materialstudie
In meinem ersten Experiment konnte ich feststellen, dass je mehr Härter ich dem Harz hinzufüge, desto elastischer das Werkstück wird und desto länger das Aushärten dauert. Anschließend habe ich bemerkt, dass ein Einschluss von spitzen Nägeln einen interessanten optischen Kontrast zu der glatten Oberfläche des Harzes bildet. (Für das erste Experiment habe ich Silikonformen benutzt).
In einem weiteren Experiment habe ich festgestellt, dass je länger ich das Harz vor dem Ausgießen unter rühren hart werden lasse, desto viskoser die Gussmasse wird und desto mehr Lufteinschlüsse entstehen.
Ich habe herausgefunden, dass das ausgehärtete Harz einfach von glatten Untergründen wie Wachs oder Paketband abgelöst werden kann, von Porösen Untergründen, wie Holz oder Karton jedoch nicht.
In einem Schnittest habe ich festgestellt, dass sich Harz, mit dem Mischverhältnis 1:1 im ausgehärteten Zustand einfach mit einem Cuttermesser schneiden lässt.
In einem Abschließenden Experiment habe ich einen Verbundstoff aus Baumwolle und Epoxidharz hergestellt, der die Form des Stoffes beibehielt und eine interessante Zuckerartige Textur aufwies.
3 – Gestalterische Arbeit
Für den gestalterischen Teil meines Projektes habe ich mich dazu entschieden ein Modell einer Brille herzustellen. Die Brille soll die Transparenz des Materials veranschaulichen. Aus Kosten-, Zeit- und Umweltgründen habe ich mich dazu entschlossen anstatt einer Silikonform eine einmal verwendbare grobe Gussform aus Karton und Paketband zu bauen. Als Mischverhältnis des Harzes und Härtes habe ich absichtlich das unübliche Verhältnis 1:1 gewählt, damit ich, wie in meinen vorherigen Experimenten festgestellt das harte Werkstück einfach mit einem Cuttermesser zurecht schneiden kann. Abschließend habe ich die Brillenbügel mit Nägeln an der Gläserfassung befestigt.
Fazit
Epoxidharz ist ein Material, welches spannende und vielseitige Eigenschaften aufweist. Durch meine Experimente konnte ich die prägnantesten Materialeigenschaften erforschen und eine angemessene Handhabung für meine gestalterische Arbeit erlernen. Über das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten hatte ich die Kontrolle über die Aushärtedauer, das Ausmaß der Lufteinschlüsse sowie die Elastizität und Schnittfestigkeit des ausgehärteten Werkstücks. Durch die grobe Gussform und das Schnitzen mit dem Cuttermesser bekam die Brille eine rohe Ästhetik, die spuren des Formprozesses erkennen lässt.
Das Projekt könnte weiter geführt werden, indem man eine Gussform aus Silikon herstellt, die eine serienmäßig Produktion von Brillengestellen ermöglicht.