Glas

Das Material „Glas“ begegnet uns überall im Alltag, in Form von Trinkgefäßen, Fensterscheiben, Dekoration und vielem mehr. Auch ist es ein seit Jahrtausenden von Menschen verwendetes Material und existierte schon lange bevor es von Menschen hergestellt wurde. Es ist sowohl ein Naturmaterial, als auch ein künstlich hergestelltes. Zudem hat es eine tiefgehende symbolische Bedeutung und ist seit langer Zeit ein wichtiges Bestandteil des Kunsthandwerks. All diese Aspekte haben dazu beigetragen, dass ich mir diesen interessanten Werkstoff für den Materialkatalog ausgesucht habe.

1 – Recherche

Ich hatte zuerst vor, mich vor allem mit Naturglas, genauer Obsidian, zu beschäftigen. Nach kurzer Recherche habe ich aber festgestellt, dass es sowohl in der Beschaffung als auch in der Verarbeitung eher ungeeignet für dieses Projekt ist, und so habe ich mich für das handelsübliche „Kalk-Natron-Glas“ entschieden. Jedoch wollte ich meinen Gedanken an das Naturglas nicht ganz undokumentiert lassen, deswegen zeigen die Moodboards die unterschiedlichen Glasarten.

Im Rahmen der Recherche habe ich schon erste Erkenntnisse für die Materialstudie gewonnen: Aufgrund der Fragilität des Materials und den spitzen Scherben, gibt es einige Experimente, die ich besser nicht selbst versuchen sollte, wie z. B. das Füllen von heißem Wasser in ein kaltes Glas. (Aufgrund der Oberflächenspannung zerspringt das Glas)

Materialkatalog
Moodboard digital
Moodboard analog

2 – Materialstudie

Bei der Erstellung des Moodboards, sind mir vor allem der Schattenwurf wie auch die Fragilität des Materials besonders als Merkmal aufgefallen. Diese Eigenschaften wollte ich mir selbst genauer anschauen, deswegen habe ich den Schattenwurf auf verschiedenen Hintergründen, sowie mit verschiedenen Füllständen und Gläsern fotografiert.

Zum Thema Fragilität habe ich zum einen einen Sprung von nahem festgehalten, zum anderen ein Glas durch herunterfallen lassen kaputt gemacht. Die entstanden Scherben habe ich wieder von nahem fotografiert, wodurch sich interessante Strukturen auf der Bruchkante zeigten, die ich so vorher nicht erwartet hätte.

3 – Experimentelles Werkstück

In meinem Werkstück wollte ich diese zwei Aspekte, die ich besonders spannend fand und auch den symbolischen Wert von Glas vereinen und versuchte, das kaputte Glas neu zusammenzusetzen, so dass sich ein interessanter Schattenwurf ergab. Nach vielen versuchen habe ich erkannt, dass es doch schwieriger als gedacht ist. Da zwei Teile schon fest zusammen waren, habe ich damit weitergearbeitet und am Ende ist dieser kleine „geschlossen-offene Raum, entstanden, der mich persönlich an einen Sessel erinnert.
Wie bei Glas, entsteht bei dem Raum eine Verbindung zwischen innen und außen, die Abgrenzung vorne die begrenzt und das Loch an der Rückseite, das den Raum öffnet. Auch ist das Werkstück in seinem Aufbau normalerweise relativ stabil, gleichzeitig aber bei zu grobem Gebrauch sehr fragil.

Den Schattenwurf habe ich am Ende trotzdem noch dokumentiert, und dieser war auch interessanter als gedacht.

Fazit

Da ich von Anfang an etwas mit symbolischer Bedeutung als Material wollte, wusste ich über diesen Aspekt von Glas schon recht viel, jedoch hatte ich die Materialeigenschaften nicht als so interessant und auch ästhetisch erwartet. Vor allem die Scherben von nahem sind unglaublich faszinierend, und ich habe gemerkt, dass alle Dinge, wenn man sie sich nur genau anschaut, sehr spannend sein können.