Kunststoffe und in diesem Fall die Gruppe der Thermoplaste sind in der heutigen Zeit aus dem täglichen Leben nicht mehr weg zu denken. Sie gibt es in Form von Trinkflaschen, Lebensmittelverpackungen, Behälter oder Shampooflaschen. Das liegt vorallem an ihrer leichten Verarbeitung, da sie sich bei Hitze in fast jede Form gießen oder verformen lassen und generell sehr universell einsetzbar sind.
1 – Recherche
Mir war zu Beginn nicht bewusst, dass sich der umgangsprachliche Begriff Plastik in viele verschiedene Gruppen unterteilen lässt. Was mich aber besonders interessiert hat ist die Eigenschaft die Beschaffenheit des Materials durch Hitze zu verändern.
Interessant fand ich bei der Recherche, dass es auch Unterschiede unter den Thermoplasten in Sachen Transparenz, Glanz, Elastizität und natürlich auch Hitzebeständigkeit gibt. Beim Vergleich verschiedener Haushaltsartikel aus Plastik bzw. Thermoplast kommt dieser Unterschied auch visuell sehr gut rüber (siehe Materialstudie).
2 – Materialstudie
Dadurch, dass ich eine Auswahl an verschiedenen Thermoplasten gesammelt habe, war mein erster Ansatz herauszufinden wie sich die unterschiedlichen Materialien unter den gleichen Bedingungen verhalten. Mein Fokus liegt hierbei auf dem Bearbeiten mittels Hitze, wodurch ich mit Feuer, Föhn, Bügeleisen und einem Sandwichmaker gearbeitet habe.
- Plastikflaschen verformen sich durch die Hitze. Man kann etwas steuern in welche Form man sie bringt.
- Mülltüten werfen durch die Einwirkung von Hitze Blasen. Der Endzustand ist etwas fester als der Ursprungszustand.
- Frischhaltefolie zieht sich durch die Hitze zusammen und wird etwas fester.
Vorher Nachher
- Plastikflaschen verbrennen sehr leicht, wobei kaum etwas vom Material übrig bleibt
- Die Mülltüte brennt teilweise und schmilzt vorallem, wodurch sie zusammenklebt.
- Der Plastikdeckel hat die Kennzeichnung des Recyclingsymbols 5. Dieser Thermoplast lässt sich gut verformen, nachdem es mit Feuer geschmolzen wurde. Das flüssige, heiße Plastik klebt sehr gut.
Vorher Zwischenschritt Nachher
- gewöhnliche Deckel von Trinkflaschen lassen sich durch die Hitze des Sandwichmakers schmelzen und verformen
3 – Gestalterische Arbeit
In meiner Arbeit wollte ich die verschiedenen Eigenschaften der einzelnen Thermoplaste aufzeigen. Die sehr interessante Struktur des geschmolzenen Plastiks der Trinkflasche, welche tropfenartig anmutet und flüssig wirkt, wollte ich mit einbauen, da sie vorallem gut zum Objekt selber passt. Das Objekt Flasche wird abstrahiert – die Flasche selbst erscheint als die Flüssigkeit, die sie eigentlich beinhalten sollte.
Zusätzlich wollte ich auf den Aspekt eingehen, dass man Thermoplaste mittels erhitzen in eine komplett neue Form zu bringen kann. Dies hat mich dazu gebracht einen Ständer aus geschmolzenen Plastikdeckeln zu formen, auf dem die Flasche präsentiert wird.
Ansicht links Ansicht rechts
Fazit
Die Grundeigenschaft, dass sie bei Hitze bearbeitbar bzw. auch flüssig werden, ist bei allen Thermoplasten vorhanden, allerdings gibt es große Unterschiede bei der Art der Reaktion, wodurch man sehr interessante Ergebnisse erzielen kann.
Zum kontrollierten Arbeiten und richtigen Erstellen von Formen eignet sich Hdpe Plastik bzw. Plastik mit der Recyclingnummer 2 am besten, da es bei vergleichsweise geringer Hitze (wie zum Beispiel im Ofen oder Sandwichmaker) schmilzt und sich dann verformen lässt, wodurch keine giftigen Dämpfe entstehen. Dieses Plastik kommt am häufigsten bei Flaschendeckeln oder Shampooflaschen vor. Wenn es erstmal geschmolzen ist, kann man es ähnlich wie Knete verformen, wodurch man durch die große Hitze allerdings Handschuhe tragen sollte und schnell arbeiten muss, da das Material relativ schnell wieder fest wird.
Durch die verschiedenen Formen der Thermoplaste ergeben sich ganz unterschiedliche Möglichkeiten, aber auch Einschränkungen, was man damit entsprechend anstellen kann.