Weizenmehl

Meine erste Idee war, Ramennudeln als Material zu wählen. Schließlich kann man diese (angeblich) ganz gut als Modelliermasse verwenden um Dinge zu reparieren. Da mir dies dann doch zu speziell erschien, entschied ich mich, Weizen zu nehmen. Der bietet einfach mehr Möglichkeiten und ist sozusagen das Rohmaterial, aus dem Nudeln hergestellt werden.

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Gluten: 

In Verbindung mit Wasser wird aus Gluten ein Klebereiweiß, welches das Teiggerüst bei Gebäcken bildet und so die Backfähigkeit gewährleistet. 

Backfähigkeit: 

Wenn ein Getreide einen zusammenhängenden, elastischen Teig bildet und beim Backen eine „Krume“ entstehen lässt, ist er backfähig. Wird dies durch einfaches Zusammenrühren der Zutaten erreicht, ist der Teig „eigenbackfähig“. Andernfalls muss der Teig angesetzt werden (z.B. Sauerteig) um die Backfähigkeit zu verbessern. 

Krume:  elastisches, leckeres Innere des Brotes.

Ansetzen: Es gibt Vorteige, die unter bestimmten Bedingungen ruhen müssen, um die Backfähigkeit herzustellen.

Weizen enthält Gluten, welches als Kleber fungiert. Dieses Gluten kann wohl ohne spezielles Equipment aus dem Mehl gewonnen werden. Daraus kann man Seitan herstellen. Vielleicht ist dieser Weizenkleber aber auch stark genug, um plastische Formen zu stabilisieren. Ich werde herausfinden, wie sich der Kleber extrahieren lässt und was man dann damit machen kann.

Mehl, Teig oder Gluten kann möglicherweise auch wie Strukturpaste beim Malen eingesetzt werden. Durch Backen des Bildes entstehen je nach Zusammensetzung des Teigs unterschiedliche Oberflächenstrukturen, ähnlich wie bei Brotkrusten.

dav

Materialstudie

VERSUCHSANORDNUNG:

Veränderung der Rindenstruktur durch Variieren der Wassermenge, der Backtemperatur und der Backdauer eines Teigs. 

Ziel: herauszufinden, wie diese Faktoren die Farbe und Struktur eines einfachen Brotteigs (Weizenmehl + Wasser) verändert um dies bei einem Werkstück gezielt einzusetzen.

Die Wassermenge hat wenig mit der Farbe der gebackenen Teigstücken zu tun. Das liegt vielmehr an Backdauer. Bei Teig mit viel Wasser wurde die Oberfläche jedoch viel glatter.

Experimentelles Werkstück

Bei dem Werkstück habe ich ein Quadratische Stück Holz als Grund genommen und dann mal mehr, mal weniger flüssigen Teig aufgetragen und zwischendurch gebacken.
Beim Aufbau der Form wollte ich mir die Klebekraft von Weizenteig zunutze machen, die für Stabilität sorgen kann.
Dabei habe ich die Wassermenge im Teig variiert, um mal glatte und mal weniger glatte Strukturen zu erzielen.

Werkstück

Fazit

Weizenmehl bietet durch seine Klebekraft viele Möglichkeiten der Gestaltung. Die Wassermenge im Teig hat weniger Auswirkungen auf die Farbe des gebackenen Teiges als auf die Konsistenz und Oberflächenstruktur. Die Dauer und Temperatur wirkt sich beim Backen viel stärker auf die Farbe und die Härte aus. Bei einem weiteren Projekt mit Weizenmehl würde ich mehr versuchen, größere Farbunterschiede durch längeres Backen herzustellen.